Das Thema Nachhaltigkeit stand im Mittelpunkt der Gespräche, die Landratskandidatin Christine Haupt-Kreutzer und ihre Kollegen von der SPD-Kreistagsfraktion bei ihrem Besuch der memo AG in Greußenheim führten. Auch Fragen, wie der Landkreis Unternehmen unterstützen kann, wurden erörtert.
Nachhaltigkeit der Produkte und in allen Unternehmensprozessen ist oberstes Unternehmensziel der memo AG. Das Sortiment des Versandhändlers von Bürobedarf, Büromöbel, Kindergarten- und Schulbedarf, von Haushaltswaren und Hygieneprodukten sowie Naturtextilien ist „komplett nach ökologischen, sozialen, ökonomischen und qualitativen Kriterien aufgebaut“, erläutert eingangs Lothar Hartmann, der Nachhaltigkeitsmanager von memo, seinen Gästen. Hartmann macht dabei auch deutlich, dass memo nahezu 100 Prozent der retournierten Produkte von Kunden wiederverwendet. Andere Versender seien zuletzt auch deswegen in die Schlagzeilen geraten, weil sie aus Kostengründen Retouren lieber vernichten als sie wieder in das Sortiment einzugliedern.
Bei memo fühle man sich seit Unternehmensgründung dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet. Dies galt schon bei der Errichtung der Betriebsgebäude, dies gilt ebenso bei der Sortimentsauswahl und bei den sozialen und ökologischen Standards in der Lieferkette. „Glaubwürdigkeit ist dabei sehr wichtig und deshalb gestalten wir alle Themen und Prozesse so nachhaltig wie möglich“, erklärt Hartmann. Viele Auszeichnungen habe das Unternehmen dafür bereits erhalten, zuletzt wurde der Nachhaltigkeitsbericht 2017/18 der memo AG im Ranking der Nachhaltigkeitsberichte 2018 des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und der Unternehmensinitiative Future mit dem dritten Platz in der Kategorie Mittelstand ausgezeichnet. „Doch nicht allein Produkte und Prozesse sind maßgeblich für den Unternehmenserfolg, auch die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen und deren Zufriedenheit spielen eine wichtige Rolle“, macht Hartmann deutlich. Über eine Mitarbeiterbeteiligungsgesellschaft beteilige man diese am Unternehmen, die Fluktuation sei gering. Christine Haupt-Kreutzer fragt in diesem Zusammenhang danach, „welche Rolle die Inklusion spielt“. Hartmann erklärt, dass man Menschen mit Behinderung Praktika im Bereich der Logistik anbiete. „Manche dieser Praktikanten haben im Anschluss eine Ausbildung bei uns gemacht“, so Hartmann. Haupt-Kreutzer fragt auch danach, „ob es schwierig ist, Personal zu bekommen, da stetig vom Fachkräftemangel gesprochen wird“? Hartmann kann dies nicht bestätigen. Tatsächlich sei es nicht immer ganz einfach für den Bereich IT geeignetes Personal zu finden, auch seien nicht immer alle Bewerber geeignet, ein allzu großes Problem sieht er aber nicht. Probleme, bei deren Beseitigung der Landkreis helfen könne, sieht man bei memo in der Busverbindung. „Gerade für Mitarbeiter, die in Würzburg wohnen, ist der bisherige Takt nicht so günstig“, macht Claudia Silber, die Leiterin der Unternehmenskommunikation bei memo, deutlich. Auch, dass nicht zu allen Zeiten alle Haltestellen angefahren werden, sei ein Problem. Man freue sich darauf, dass der Takt wohl ab Mai verbessert wird. Dennoch empfinde man den Preis für das Monats-Abo als relativ teuer. Für die Mitarbeiter beteiligt sich memo am Job-Ticketangebot des Kommunalunternehmens des Landkreises. Christine Haupt-Kreutzer verdeutlicht in diesem Zusammenhang, dass beim öffentlichen Personennahverkehr gerade im vergangenen Jahr einiges in Bewegung gekommen ist, vor allem durch verschiedene Workshops zu diesem Thema, zum Beispiel auch durch Arbeitstreffen von Stadtrat und Kreistag. Die Veränderung der Großwabe Würzburg sei ebenso im Gespräch, wie die Verbesserung von Taktverkehren und Einführung spezieller Tickets. „Das Thema der Mobilität in Stadt und Landkreis ist erfreulicherweise auf der Agenda ganz oben angekommen“, so Christine Haupt-Kreutzer.